VITA
1978 geboren in Freiburg im Breisgau
seit 2008 Studium der freien Malerei bei Prof. Karin Kneffel / Akademie der Bildenden Künste München (AdBK)
2000 Ausbildung zur staatlich anerkannten Bühnenmalerin und –plastikerin mit Schwerpunkt Malerei / Südwestrundfunk Baden-Baden
AUSSTELLUNGEN
2012 "LUCID SPACE" / Einzelausstellung Galerie Christa Burger, München
2012 Nominiert von der Akademie der Bildenden Künste für die Studienstiftung des deutschen Volkes
2011 „18.Aichacher Kunstpreis“ / Nominierung und Gemeinschaftsausstellung im Kunstverein Aichach
2011 "Rambaldi" / Einzelausstellung als Gastkünstlerin in der Alten Wiedefabrik, München
2011 "Freier Fall" / Jahresausstellung an der AdBK München
2010 "Coming soon" / Gemeinschaftsausstellung in der Städtischen Galerie im Cordonhaus Cham
2010 "Just in time" / Jahresausstellung an der AdBK München
2010 "Target Partners" / Gemeinschaftsausstellung bei Target Partners in Kooperation mit Galerie Binder, München
2009 "Je ne regrette rien…" / Gemeinschaftsausstellung, Galerie Oliver Schweden, München
2009 "Klasse Karin Kneffel" / Jahresausstellung an der AdBK München
VERÖFFENTLICHUNGEN / PRESSE
"Kunstnachwuchs" / Artikel in "Architectural Digest" Nr. 113, "Highlights" / Condé Nast Verlag, 2010
"Kunst-Tipp" / Artikel in „Focus“ Nr. 5/2010
"Weißblau" / TV-Bericht zur Ausstellung im Cordonhaus Cham, BR 2010 Jahreskalender / Hoffmann Eitle Verlag, 2011
KONZEPT
Das Hauptinteresse der Künstlerin Melanie Siegel gilt inzwischen mehr dem illusionistischen Raum als dem realen Raum. Sie konstruiert und dekonstruiert auf der Leinwand Räume, verschachtelt mittels Linien, Strukturen und Flächen den zweidimensionalen Raum ins Dreidimensionale. Häufig sind es Strukturen und Gebilde aus Holz, die sie zitiert, die uns aber durch eine gewisse Sogwirkung der Bildschichten in eine vermeintlich unausgelotete Tiefe des Raumes hineinziehen. Oder sie heben bestimmte Elemente aus der Tiefe in die vorderste Bildebene. So entstanden Gemälde wie der Holzschacht („O.T. / Schacht“) und die „Holzräume“. Die normale Raum-Konstitution in der Darstellung von realen Räumen mit der herkömmlichen Wand-Boden-und-Decke-Konstruktion wird ersetzt durch den Bau von komplexen, fast absurd erscheinenden Raumwelten mit perspektivischen Brüchen. Und die setzen die sehende Reflexion des Betrachters heraus.
Jedoch schleichen sich an manchen Stellen der Bilder organisch anmutende Spielereien mit Formen von Moos und Rinden in die Bilder, doppeln die fast abstrakt anmutenden Formen mit üppig wucherndem Bewuchs. Dies stellt den Bezug zu den früheren Arbeiten der Künstlerin her, wo der Bezug Architektur und Natur noch eine größere Rolle spielte. In diesen frühen Arbeiten stellte Siegel kühle menschengemachte Räume in Form von unwirtlich wirkenden Aquarien dar, in denen Unterwassergewächse wild wucherten, so als entwickelten sie in dieser Welt eigene Kräfte.
Der Arbeitsprozess der Künstlerin geht oft von kleinen Skizzen bzw. Vorzeichnungen aus, häufig sucht sie hierfür auch nach fotografischen Vorlagen, die jedoch nur als Ausgangsprodukt dienen, was im Prozess des Malens aus der eigenen Imagination sukzessive ersetzt wird.
Christa Burger