Elvira Lantenhammer – Kunst im April

© Elvira Lantenhammer

Karten machen – Elvira Lantenhammer

Elvira Lantenhammer macht Karten; oben sieht man den ‚Lageplan Würzburg‘; Pigment und Acryl auf einer Leinwand von 150 x 150 cm. Ein kräftiger rosafarbener Pfad durchschneidet das Bild, legt sich auf den dunklen Hintergrund und über skizzierte Wege und Formen. In der linken oberen Ecke schließt sich ein satter, rosarot schattierter Winkel an.

Auf der Basis von Kartenmaterial nähert sich die Künstlerin Elvira Lantenhammer einem Ort und transformiert dessen topographischen Gegebenheiten in kräftige Farbflächen, Linien und Punkte. „Macht Karten, keine Photos oder Zeichnungen!“ rufen Deleuze und Guattari in ihrem Text ‚Rhizom‘ und verweisen damit auf den Prozess der Produktion, das Unabgeschlossene, das Potenzial der ständigen Modifizierbarkeit. Denn: „Eine Karte hat mit Performanz zu tun, während die Kopie immer auf eine vermeintliche „Kompetenz“ verweist (Deleuze/Guattari: Rhizom, 22)“. Karten machen heißt, sich etwas erschließen, einen Zugang finden. Filtert der Stadtplan Informationen und abstrahiert den Ort, so erschließt die Künstlerin durch ihr Werk einen anderen Zugang zu Ort und Informationen. Ihre Arbeiten sind keine Kopien, weder vom Ort, noch von Plänen. Die Kartographin lässt den Ort noch einmal entstehen, verweist auf seine Dynamik, seine Farbe, Flächen und Einkerbungen. Ihre seriellen Werke zeigen verschiedene Versionen von Lageplänen, Orten, Städten. Gerade ist die Künstlerin von einem artist in residence Aufenthalt in Indien zurück und hat die neue Serie „Siteplan Sardar Manzil“ mitgebracht. Die nächste Reise geht nach Japan. Neben den schematischen Plänen, fließen so auch Reise- und Ortserfahrungen in diese starken, konzeptuellen Arbeiten ein. Weitere Orte kann man in ihrer ARTWARD Galerie oder auf ihrer Website anschauen.

Text: A.R.