Selbstmarketing für Künstler – Die Messe

Ein Überblick!

Was macht einen Künstler berühmt, haben wir uns gefragt und über verschiedene Formen von Selbstmarketing gesprochen. Wie macht man auf seine Kunst aufmerksam, wie kommt man in eine Galerie und wie trifft man auf SammlerInnen?

Netzwerken ist angesagt. Will man den Terminkalender füllen, so stellt das Angebot meist kein Problem dar: Galeriewochenenden, Ausstellungseröffnungen und Messen geben sich von Woche zu Woche die Klinke in die Hand. Mobil sollte man sein, denn die Veranstaltungen finden in der ganzen Welt statt. Vor allem große Messen, wie die ART BASEL, The Armory Show in New York, die FRIEZE in London, die Art Cologne und The European Fine Art Fair in Maastricht oder die Art Brussels locken Aussteller und Besucher. Nicht nur für Besucher auch für die ausstellenden Galerien bedeuten diese Events oft lange Reisewege, hinzu kommen die Organisation der Kunsttransporte und der Druck auf den Messen auch zu verkaufen, um die entstandenen Kosten zu decken und etwas zu verdienen. Deshalb ist es meist keine gute und vor allem keine lukrative Idee als KünstlerIn mit der Mappe anzureisen und auf Galeristenkontakte zu hoffen. Denn der Fokus der GaleristInnen richtet sich während des Messezeitraums nicht auf die Künstlerakquise, sondern auf die KäuferInnen.

Etwas anderes ist es, selbst als Aussteller anzureisen; einige etablierte Messen bieten vor allem für Nachwuchskünstler geförderte Ausstellungsflächen an. Hier können sich KünstlerInnen bewerben oder sie werden eingeladen ihre Arbeiten auf der Messe zu präsentieren. Das hat den Vorteil, dass Sammler sich bei Interesse direkt an die Künstler wenden können und auch GaleristInnen, bei ihrem Rundgang über die Messe, schnell einen Blick auf den Nachwuchs werfen können, wenn sie dafür Zeit und Kapazität haben. So etablieren sich Abteilungen zur Förderung junger KünstlerInnen, die noch keine Galerie gefunden haben. Zum Beispiel bietet die C.A.R. (Contemporary Art Ruhr) limitierte Förderflächen, für die sich junge Talente bewerben können. Die SP-Arte, die Kunstmesse für Südamerika in São Paulo, Brasilien gibt in der Kategorie »Solo« einzelnen Künstlern die Möglichkeit in den von der Messe kuratierten und organisierten Ständen auszustellen. Die Kategorie »Solo« wird auch von der Art Brussels bedient.

Die Zeiten, in denen Messestände allein den etablieren Galerien vorbehalten waren sind vorbei. Während die großen Kunstmessen zu unausweichlichen Events geworden sind, kündigen sich  zusätzlich immer mehr kleine und spezialisierte Messen an. Einige davon formieren sich als reine Produzentenmessen, auf denen Künstler ihren eigenen Messestand mieten, um ihre Kunst zu promoten und zu verkaufen. In München ist es die ARTMUC, in Berlin die Berliner Liste, in Mainz  hat sich die Kunst direkt etabliert und in Hamburg war es die P/Art – Producers Artfair, die sich den Künstlern zuwandte. Mit der art’pu:l präsentiert sich eine Produzentenmesse in der Peripherie des Rheinlands. Und ein Label wie das der Affordable Art Fair agiert weltweit und wendet sich an Künstler, sowie an Kunstinteressierte. Mit dem Konzept erschwingliche Kunst anzubieten, stellt die Reihe einen niederschwelligen Weg in die Welt der Kunst dar.
Mitunter kann es also lohnender sein, es selbst in die Hand zu nehmen und sich als Aussteller auf eine Messe zu wagen.

 

Dabei sollten einige Dinge beachtet werden

1. Wo finden Künstlermessen statt?
Zunächst sollte man sich in der eigenen Region umsehen. Welche Messen finden hier statt? Haben diese einen eigenen Sektor für Künstler? Um die Reise- und Transportkosten niedrig zu halten, sind Messen in der Umgebung als erstes zu überprüfen.

2. Was muss ich beachten?
Welche Messe passt zu mir? Von welcher verspreche ich mir Kontakte und Verkäufe? Und welche kann ich mir leisten? Die Kosten sollte man unbedingt im Blick behalten. Standmiete ja oder nein? Welche Extrakosten können auf mich zukommen? Den Vertrag mit der Messe gilt es genau zu lesen: Sind in den Kosten Beleuchtung, Strom, ggf. Reinigung enthalten? Was muss ich für den Transport, den Aufbau, meine Unterkunft und Verpflegung einplanen?

3. Wann findet die Messe statt?
Wann findet die Messe statt? Habe ich genug Zeit um mich vorzubereiten? Kann ich sicherstellen an allen Messetagen anwesend zu sein? Denn eins ist klar: Als ausstellender Künstler, bin ich der erste Ansprechpartner am Stand und sollte mich auf lange Tage und viel Kommunikation einstellen. Das ist anstrengend und vor allem intensiv. Und ganz oft auch besonders schön, denn schon beim Aufbau lernt man die Leute von den Nachbarständen kennen, tauscht sich aus und hilft sich mit der geliehenen Leiter oder dem Schraubenzieher. Da kann eine kleine Festival Stimmung aufkommen und das gehört, neben erfolgreichen Verkäufen, definitiv zu den besten Seiten einer Messeteilnahme.

VIEL ERFOLG!